Es gibt eine gesetzliche Ebene von Recht und Schuld, die ich brauche, damit meine Gesellschaft nicht im Chaos versinkt. Wenn ich einen anderen Menschen verletze oder ich mich damals vor 20 Jahren mit Koks und Alkohol vollgepumpt habe, brauchte es eine Konseqenz, die meine Taten korrigiert. In meinem damaligen Sein, malte ich tiefe schwarze Bilder, die keiner mochte, wobei diese Bilder mich zutiefst befriedigt haben. Nach meinem Kokainentzug wurde mir bewusst was ich geschaffen habe. Es gehört zu meinem Leben wie die Jetztzeit. Amen. Wo höre ich auf und wo fange ich an? Ich erkenne jetzt den Unterschied zwischen dem heiligen Zorn und egozentrischer Wut. Das gute ist, ich bin nicht allein. Ich schaue mich um, Besinnung findet in allen Gesellschaften und kulturellen Schichten statt. Ich sage, die Welt ist im Aufbruch. Immer mehr Menschen durchleben einen ähnlichen Prozess wie ich damals gelebt habe. Ich habe in meinen damaligen Bildern auf schönheits- und Ruhebedürfnis des Publikums ebenso wenig Rücksicht genommen wie auf mögliche Klippen, an denen der Kunstanspruch in einer völlig außer Rand und Band geratenen, undurchschaubar chaotischen Wirklichkeit zerschellen könnte. Dieser von Ehrlichkeit und Anliegen bebende Mut des trotzdem macht die manchmal schockierenden Bilder ergreifend und rückt sie ganz nahe. Gefühle lösen diese zerstörten Bildoberflächen aus, Gefühligkeit kommt hingegen nicht auf- nur eine drängende Überzeugtheit davon, welche Kunst in düsteren, elektrisch erhellten Zeiten Not tut. Egal, wie brutal und blind, Realität und Massen über Anklagen und Klage, über mich hinweggehen. Also entstanden Bilder zum großen auf breiter informationsebene noch immer verdängten und tabuisierten Immunschwäche-sterben. Gut gemeinte Stücke und Bilder sind meist die allerschlechtesten, kraftlosesten und kitschigsten Zeitgeist-Gesänge, wie ein Blick auf die Skala der Betroffenheitsmacher leert. Noch nie war die Welt so konkret und unheilbedroht und von Glücksvisionen umnebelt wie heute und noch nie war die Kunst so in Gefahr, zwischen nötigem Engagement, überflüssigen und verlogenem Ästhetizismus zerissen zu werden, um schließlich im Spieleck für den Clan der Eingeweihten, der Kunstwissenschaftler, zu landen. Der Rebell des Geistes lebt in mir, er empfindet eine unbändige Freude an nie zuvor gedachten Gedanken. Er ist mein bester Freund, mein hartnäckiger Mahner – mein treuer Wächter. Dieses Manifest ist für mich geschrieben – für jene Kraft, die ich niemals mit einem Leben in Freiheit zufriedenstellen werde, ich bin froh, dass ich dich gefunden habe..